Die verborgenen Schwachstellen in globalen Raffinerien: Emersons bahnbrechender Bericht-amikonpower.com

Die verborgenen Schwachstellen in globalen Raffinerien: Emersons bahnbrechender Bericht

March 05,2025

Die stille Krise der Energieinfrastruktur
Eine aktuelle Studie von Emerson enthüllt alarmierende Statistiken über Schwachstellen in globalen Raffinerien. Den Ergebnissen zufolge weisen 56 % der Raffinerien weltweit kritische Schwachstellen in ihren Steuerungssystemen auf, die ernsthafte Risiken wie Betriebsausfälle, Sicherheitsverletzungen und Cyber-Bedrohungen bergen. Da die Raffineriekapazitäten aufgrund des steigenden Energiebedarfs nach der Pandemie stark ansteigen, fällt es vielen Anlagen schwer, ihre veralteten Infrastrukturen zu modernisieren.

Wichtige Erkenntnisse aus Emersons globaler Risikobewertung
Emersons umfassende, 18-monatige Analyse umfasste 342 Raffinerien in 43 Ländern. Die Untersuchung umfasste Betriebsdaten, Penetrationstests und Sensornetzwerke des Industrial Internet of Things (IIoT). Zu den wichtigsten Ergebnissen zählen:
78 % der Anlagen arbeiten noch mit Steuerungssystemen, die älter als 15 Jahre sind.
63 % verfügen nicht über die Fähigkeit zur Echtzeit-Anomalieerkennung.
41 % waren in den letzten zwei Jahren mit mindestens einem Steuerungsausfall konfrontiert.
Nur 29 % führen regelmäßige Cybersicherheitsaudits ihrer Betriebstechnologie (OT) durch.

„Diese Schwachstellen gehen über einfache Softwareprobleme hinaus; sie verdeutlichen eine grundlegende Diskrepanz zwischen bestehender Infrastruktur und modernen Cybersicherheitsbedrohungen“, warnt Dr. Sarah Whitman, Vizepräsidentin für Automatisierungslösungen bei Emerson. „Eine einzige ungepatchte speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) könnte ganze Kraftstoffversorgungsketten lahmlegen.“

Die wachsende Bedrohungslandschaft
Drei kritische Faktoren verstärken die Risiken, denen Raffinerien weltweit ausgesetzt sind:
Cyber-physische Hybridangriffe
Jüngste Vorfälle wie der Cyberangriff auf den Hafen von Antwerpen im Jahr 2023 verdeutlichen, wie Hacker zunehmend industrielle Steuerungssysteme (ICS) ins Visier nehmen. Emersons Untersuchungen ergaben, dass 82 % der OT-Netzwerke von Raffinerien direkt und ohne ausreichende Sicherheitssegmentierung mit den IT-Systemen von Unternehmen verbunden sind. Dadurch sind sie hochgradig anfällig für Cyberbedrohungen.
Fachkräftemangel
Der Mangel an geschultem Personal verkompliziert das Problem zusätzlich. Über 40 % der befragten Raffineriebetreiber konnten Alarmfluten nicht richtig interpretieren – eine wichtige Fähigkeit für Notabschaltungen. Der weltweite Mangel an 2,4 Millionen Industrieautomatisierungsingenieuren, wie die ISA schätzt, verschärft diese Herausforderungen zusätzlich.
Inkonsistente Regulierungsstandards

Obwohl die NIS2-Richtlinie der EU strenge Anforderungen an die Cybersicherheit von Industrieanlagen vorschreibt, ist die Einhaltung weltweit uneinheitlich. Der Bericht hebt hervor, dass nur 12 % der asiatischen Raffinerien und 34 % der nordamerikanischen Anlagen gleichwertige Cybersicherheitsrahmen einhalten, was erhebliche Lücken bei der Risikominderung hinterlässt.

Eine Fallstudie aus der Praxis: Abgewendete Katastrophe in einer Raffinerie im Nahen Osten
Die Studie beschreibt einen beinahe katastrophalen Vorfall in einer Raffinerie im Nahen Osten, die eine Kapazität von 650.000 Barrel pro Tag hat. Veraltete Druckregelventile führten beinahe zu einer Ofenexplosion. Emersons Analyse ergab:
Eine 11-stündige Verzögerung bei der Erkennung abnormaler Kompressorvibrationen.
Veraltete PID-Regler, die keine Notabschaltung auslösen konnten.
Wartungsprotokolle wurden seit 2019 nicht aktualisiert, was zu betrieblichen blinden Flecken beiträgt.
„Das war eine Katastrophe, die sich anbahnte“, erklärte Chefingenieur Ahmed Al-Farsi. „Wir integrieren jetzt die DeltaV™ Safety Instrumented Systems von Emerson zusammen mit KI-gestützter vorausschauender Wartung, um solche Ausfälle in Zukunft zu verhindern.“

Emersons Vier-Säulen-Strategie für die Raffineriesicherheit
Um diesen dringenden Problemen zu begegnen, empfiehlt Emerson einen auf vier Säulen basierenden Ansatz zur Stärkung der Raffinerie-Kontrollsysteme:
1. Einsatz digitaler Zwillinge
Durch die Implementierung virtueller Replikate physischer Raffineriesysteme können Unternehmen die Reaktionszeiten auf Sicherheitsbedrohungen basierend auf Pilotprogrammen um 68 % reduzieren.
2. Einheitliche OT/IT-Sicherheitsarchitektur
Integrierte Lösungen wie Trellix™ Industrial Threat Defense haben sich bei der Abwehr von Ransomware-Angriffen als zu 92 % wirksam erwiesen und so die Cybersicherheit in Raffinerien deutlich verbessert.
3. Personalerweiterung mit KI und AR
Durch den Einsatz von Augmented Reality (AR) und KI-gestützten virtuellen Assistenten können Raffineriebetreiber die menschliche Fehlerquote um 54 % senken und so die allgemeine Sicherheit und Effizienz verbessern.
4. Regulierungskonformität und -einhaltung
Emerson fordert Branchenführer dringend auf, den Open Process Automation Standard (O-PAS) zu übernehmen, der den Übergang von proprietären Systemen zu interoperablen, sicheren Steuerungslösungen erleichtert.

Reaktion der Branche und nächste Schritte

Um Raffinerien bei der Minderung dieser Risiken zu unterstützen, führt Emerson bis zum dritten Quartal 2024 ein kostenloses Programm zur Schwachstellenbewertung ein. Dabei wird den Schwellenmärkten, in denen die Sicherheitsinfrastruktur am anfälligsten ist, Priorität eingeräumt.

Fazit: Für eine sichere Zukunft sind dringende Maßnahmen erforderlich
Da der globale Energiebedarf jährlich um 3 % steigt (IEA-Ausblick 2024), müssen Raffinerien die Modernisierung ihrer Steuerungssysteme priorisieren. Der Unterschied zwischen Resilienz und Katastrophe liegt in proaktiven Investitionen in digitale Sicherheit, Mitarbeiterschulungen und Einhaltung gesetzlicher Vorschriften.
Empfohlene Aktionspunkte:
✔ Führen Sie umgehend Zustandsbewertungen des Kontrollsystems durch
✔ 7–12 % der Investitionsausgaben für die OT-Modernisierung verwenden
✔ Melden Sie Ihr Personal für das Cybersecurity-Zertifizierungsprogramm von Emerson an
✔ Implementieren Sie API-Integrationen zwischen CMMS und Prozesshistorikern

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